Infos zu Fritz Bauer September 2025

Liebe Interessierte des Fritz Bauer Freundeskreises,
anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:

  1. Verleihung des Fritz Bauer Preises 2025 der Humanistischen Union an Gabriele Heinecke
    Der Fritz Bauer Preis der Humanistischen Union wird seit 1969 zu Ehren von Fritz Bauer vergeben. Bauer war auch Mitbegründer der HU im Jahre 1961.
    Der diesjährige wird an die Rechtsanwältin Gabriele Heinecke. In der Laudatio wurden insbesondere ihre Verdienste beim Verfahren gegen die Täter des Massakers von Sant’Anna di Stazzema gewürdigt, bei dem die Waffen-SS über 600 Menschen am 12. August 1944 ermordet hatten. Weiter hatte sie sich aktiv im Verfahren Oury Jalloh eingebracht sowie bei der Aufarbeitung des NS-Massakers von Distomo.
    Die Preisverleihung fand am 6. September 2025 in Berlin im Haus der Demokratie und Menschenrechte statt.                  Anhang 1
    https://www.humanistische-union.de/themen/veranstaltungen/buergerrechtspreise/fritz-bauer-preis/
  1. Neue Stele erinnert in Darmstadt an Fritz Bauer
    Am 20.08.2025 wurde eine Stele mit einer Info-Tafel vor dem Darmstädter Gewerkschaftshaus vom „Bündnis gegen Rechts Darmstadt“ enthüllt. Der Tag war bewusst gewählt worden, da an dem Tag genau vor 60 Jahren in Frankfurt die ersten Urteile im Auschwitz-Prozess verkündet worden waren.
    An der Veranstaltung nahmen u.a. Rüdiger Becker vom BgR, Katharina Rauschenberger vom Fritz Bauer Institut und Sam Gillessen für den DGB sowie die Bürgermeisterin Barbara Akdeniz teil.
    Im Mai 2023 war nach jahrelangem Ringen in Darmstadt schon die Hindenburgstraße in Fritz Bauer Straße umbenannt worden.
    https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/neue-stele-erinnert-in-darmstadt-an-fritz-bauer-93892534.html
  1. Online-Ausstellung zu Fritz Bauer
    Die Wanderausstellung „Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht“ wurde in Kooperation zwischen dem Fritz Bauer Institut und dem jüdischen Museum Frankfurt erarbeitet und erstmals 2014 gezeigt.
    Anlässlich des 120. Geburtstages vom Fritz Bauer im Juli 2023 entstand hierzu eine Online-Version, die unter folgendem Link aufgerufen werden kann: https://fritz-bauer-der-staatsanwalt.de/history
  1. Interview mit Peter Kalb über den Auschwitz-Prozess
    Peter Kalb betreute als Student die Überlebenden von Auschwitz, die bei dem Prozess in Frankfurt gehört wurden. In einem Gespräch blickt er auf die damalige Zeit zurück.  (Frankfurter Rundschau vom 19.08.2025)
    https://www.fr.de/politik/werden-auschwitz-prozess-in-frankfurt-erleichtert-dass-sie-wie-menschen-behandelt-93888874.html
  1. Plädoyer zum Remer-Prozess (1952)
    Das Plädoyer zum Remer-Prozess von Fritz Bauer im Jahr 1952 wird oft erwähnt. Wegen seiner herausragenden Bedeutung und auch der literarischen Qualität ist hier ein Link angegeben, mit dem man das Plädoyer nachlesen kann:
    https://jochenteuffel.com/wp-content/uploads/2019/08/bauer-plc3a4doyer-im-remer-prozess-1952.pdf
  1. Fritz Bauer Institut (Frankfurt)
    – Mo, 6.10.2025, um 18.15 Uhr
    „Genocide, the Holocaust an Israel-Palestine – History, the present und what went wrong“
    Lecture in English by Prof. Dr. Omer Bartov (Hybrid-Veranstaltung)
    https://www.fritz-bauer-institut.de/veranstaltungen
    Livestream auf YouTube: youtu.be/2VlPnxUWdtA 
  1. Fritz Bauer und Raphael Lemkin Menschenrechte Filmpreis – Unlimited Hope 2025
    Das Fritz Bauer Forum (Bochum) verleiht inzwischen den Menschenrechte-Filmpreis „Unlimited Hope“, der nach Fritz Bauer und Raphael Lemkin benannt ist.
    Die Preise in Höhe von 10.000 € bzw 3000 € wurden von der Buxus-Stiftung gestiftet. Ausgezeichnet wurden die Filme „No other Land“ (Langfilm), „Walud“ (Kurzfilm) und „Kein Land für niemand“ (Sonderpreis), in denen die Situation in Israel/ Palästina bzw  die Migration thematisiert wird.  Weitere Infos unter
    https://fritz-bauer-forum.de/de/blog/beitrag/unlimited-hope-2025-preisverleihung/
  1. Filmmuseum Potsdam: Ausstellung zur Ergreifung Eichmanns
    How to catch a Nazi – Operation Finale. Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann
    Mit diesem Titel wird vom 27.03.2025 – 1.02.2026 im Filmmuseum Potsdam eine Ausstellung zu Eichmann mit einem umfangreichen Begleitprogramm gezeigt.
    https://www.filmmuseum-potsdam.de/how-to-catch-a_nazi.html
    Im Anhang das Begleitprogramm vom Oktober als Pressemitteilung des Museums                Anhang 2
  1. Sabine Lueken: Interview mit Reinhard Stecker über Globke
    Reinhard Strecker gab 1961 einen Band über den Kanzleramts-Staatssekretär Hans Globke heraus. Er deckte als einer der ersten die fragwürdige Vergangenheit des Staatssekretärs auf, der Mitkommentator der Rassengesetze von 1935 war. Selbst der BND wurde eingeschaltet, um das Erscheinen des Buches zu verhindern.
    Sabine Lueken führte 2009 ein Interview mit Strecker durch, das damals in der „Jungen Welt“ mit dem Titel „Es war wie eine Bombe“ erschien. Ein Auszug aus dem Interview wurde nun in der JW vom 13./14 September 2025 veröffentlicht. – Eine Woche vorher, am 8.September, feierte Reinhard Strecker in Berlin seinen 95.Geburtstag. In der NS-Zeit war er nur knapp der Verfolgung entkommen.           Anhang 3
  1. NS-„Euthanasie“
    – Herbsttagung des Arbeitskreises zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation
    vom 7.- 9. November 2025 in der Karl-Jaspers-Klinik Bad Zwischenahn
    Veranstaltet von der Gedenkstätte Wehnen. Im Anhang das Tagungsprogramm.                     Anhang 4
    https://www.ak-ns-euthanasie.de/wp-content/uploads/2025/01/Ankuendigung-Herbsttagung-2025-Wehnen.pdf

– „Wegbereiter – Regionale und lokale Handlungsträger bei der Umsetzung der ‚Aktion T4‘ in der Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils)“
Am 21.Oktober 2025, um 18 Uhr, findet in Taufkirchen (Oberbayern, nordöstlich von München) eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die dortigen Opfer der T4-Aktion statt. Insgesamt wurden 125 „Pfleglinge“ nach Eglfing-Haar verlegt, von denen mindestens 68 in die Tötungsanstalt Hartheim „verlegt“ und dort getötet wurden.        Anhang 5

– NS-Verbrechen – Fund der Leiche von Auschwitz-Arzt Josef Mengele (Podcast im DLF)
Am 6. Juni 2025 gab es einen interessanten Podcast zu Josef Mengele im Deutschlandfunk – mit Bogdan Musial, Tobias Freimüller und Dominik Groß.
Nach seinem Examen wird Mengele Assistenzarzt, später wechselt er als Lagerarzt ins KZ Auschwitz-Birkenau. 1985 werden die Überreste eines der meistgesuchten NS-Verbrechers gefunden. Auch Fritz Bauer hatte nach ihm suchen lassen. In diesem Fall war es vergeblich gewesen.
https://www.ardaudiothek.de/episode/eine-stunde-history-deutschlandfunk-nova/ns-verbrechen-fund-der-leiche-von-auschwitz-arzt-josef-mengele-1985/deutschlandfunk-nova/14692039/

  1. Braunschweig
    – Gerd Biegel: Das Vermächtnis des Heinrich Jasper (in BZ vom 23.08.2025)
    Prof. Dr. Gerd Biegel vom Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte schrieb über den ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten von Braunschweig in der Weimarer Republik, Heinrich Jasper, einen Beitrag, in dem dessen Geschichtsinteresse und demokratisches Handeln gewürdigt wurde. (Braunschweiger Zeitung vom 23.08.2025)
    Heute steht neben der Büste von Heinrich Jasper am ehemaligen Ruhfäutchen-Platz (jetzt Fritz Bauer Platz) der neue Gedenkstein zu Fritz Bauer. Es ist ein Anlass, sich mit beiden Persönlichkeiten weiter zu beschäftigen.              Anhang 6

– Braunschweiger Spaziergänge: Von der Weimarer Republik in die Diktatur – Der Freistaat Braunschweig 1930-1933
Sa, 11.10.2025, um 15 Uhr – Treffpunkt: Vor dem Amtsgericht, An der Martinikirche 8
Führung mit Gerald Hartwig (Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.)
„Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren von wirtschaftlicher und sozialer Krise sowie politischer Polarisierung geprägt. Nach der Landtagswahl am 14. September 1930 war die NSDAP im Freistaat Braunschweig an der Regierung beteiligt und baute ihre Macht aus, was Widerstand von linken Parteien und der Arbeiterbewegung hervorrief. Politische Konflikte wurden oft gewaltsam ausgetragen. Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler wurden politische Gegner unterdrückt, inhaftiert oder ermordet.
Das Programm beginnt am ehemaligen Landtagsgebäude und führt zu Stationen mit Ereignissen aus der
genannten Zeit.“
https://schillstrasse.de/2025/04/15/von-der-weimarer-republik-in-die-diktatur-der-freistaat-braunschweig-1930-1933-braunschweiger-spaziergaenge-2025/

  1. Fritz Bauer Freundeskreis
    – Mo, 29.September 2025, um 17 Uhr
    „Vereinte Gegner? – Die Kooperation von Reichsbanner und Stahlhelm in Braunschweig im Frühjahr 1933 und deren Folgen“. Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Menzel im DGB-Haus, Wilhelmstr.5, Braunschweig.

Weitere Infos im Anhang. Wir danken der Rosenbaum-Stiftung für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung.             Anhang 7

– Mo, 24.November 2025, um 17 Uhr – im DGB-Haus Braunschweig
„Hindenburg. Seine Rolle im 1. Weltkrieg“. Vortrag und Diskussion mit Udo Dittmann
Im Alter von fast 67 Jahren wurde 1914 aus dem fast unbekannten General im Ruhestand eine historische Figur, die große Auswirkungen auf die deutsche Geschichte hatte. Als Reichspräsident wurde er schließlich Wegbereiter Hitlers durch dessen Ernennung zum Reichskanzler im Januar 1933.
Schon im 1. Weltkrieg spielte Hindenburg eine wichtige Rolle, als er maßgeblich einen Verständigungsfrieden mit den Westmächten verhinderte. Um diese Zeit soll es in der Veranstaltung gehen, in der die Grundlagen für die problematische Entwicklung in der Weimarer Republik gelegt wurden.                       Anhang 8

 

– Kinosessel für das Braunschweiger Programmkino „Universum“ gespendet
Der Fritz Bauer Freundeskreis hat dem „Universum“, einem beliebten Braunschweiger Programmkino, einen Kinosessel im Kino 1 gespendet. Es ist der Sitz C 15.
https://www.universum-filmtheater.de/

Mit vielen Grüßen
Udo Dittmann