Infos zu Fritz Bauer Dezember 2023

Liebe Interessent*innen des Fritz Bauer Freundeskreises,
anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:
(Anhänge nur im Originalrundbrief)

  1. Asta Frankfurt: Ausstellung und Veranstaltungsreihe zum Auschwitz-Prozess (1963-65)
    Am 20. Dezember 1963 begann der Frankfurter Auschwitz-Prozess. Anlässlich des 60. Jahrestages der Prozesseröffnung hat der Asta Frankfurt mit Unterstützung der Amadeo Antonio Stiftung und der Stadt Frankfurt eine Ausstellung organisiert, die einen Überblick über die Geschichte des Prozesses geben will – von den Vorermittlungen über die Hauptverhandlung bis hin zur Nachgeschichte des Verfahrens.
    Fr, 15.12.2023, um 18.30 Uhr
    Eröffnung der Ausstellung „Ich will sprechen über die Wahrheit, die dort war“ – Der Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963- 1965
    Ort:  Raum K4 im Studierendenhaus, Campus Bockenheim, Mertonstraße 26, 60325 Frankfurt
    Dauer der Ausstellung: vom 16.Dezember 2023 – 30.April 2024

Rahmenprogramm zur Ausstellung
Di, 19.12. 2023, 20 Uhr – „Die Ermittlung“ – Theateraufführung
Mi, 19.01.2024, 18.30 Uhr – Werner Renz: Fritz Bauer: radikaler Aufklärer und streitbarer Jurist
Mi, 31.01.2024, 20.30 Uhr – „Gericht über Auschwitz“ (Film)
Do, 08.02.2024, 19.00 Uhr – „Zeugin aus der Hölle“ (Film)
Do, 15.02.2024, 18.30 Uhr – Thomas Will „Die Zentrale Stelle in Ludwigsburg und die Spät-Verfolgung von Gehilfen der NS-Massenverbrechen“
Do, 11.04.2024, 18.30 Uhr – Dagi Knellessen: „Rückblicke auf die Zeugenschaft – Erfahrungen von  Überlebenden im Frankfurter Auschwitz-Prozess“
Do, 18.04.2024, 18.30 Uhr – Annette Weinke: „Der Frankfurter Auschwitz-Prozess als Ereignis im Kalten Krieg“
Do, 25,04.2024                       Finnisage
Alle Veranstaltungen im Studierendenhaus Mertonstr. 26, 60325 Frankfurt                              Anhang 1
Anfragen an ausstellung@asta-frankfurt.de

  1. Fritz Bauer Institut (Frankfurt)
    – Di, 12.12.2024, 18.00 Uhr
    60 Jahre Auschwitz-Prozess. Ein Volk von Gehilfen? Politische Hintergründe einer Argumentations-figur im Strafrecht. – Vortrag von Prof. Dr. Klaus Günther
    – Mi, 10.01.2024, um 18.15 (online)
    Den Helden geschaffen. Fritz Bauers Rückkehr ins kollektive Gedächtnis. – Vortrag von Desirée Hilscher
    Infos unter:  https://www.fritz-bauer-institut.de/veranstaltungen 
  1. Fritz Bauer Forum (Bochum) – Buchvorstellung der Bauer-Biographie in Madrid
    Die Leiterin des Fritz Bauer Forums und Bauer-Biographin Irmtrud Wojak stellte am 15.Nov. 2023 in Madrid auf Einladung der deutschen Botschafterin, Maria Margarete Gosse, ihre Biographie zu Fritz Bauer vor.
    https://shop.fritz-bauer-forum.de/produkt/fritz-bauer-biografia-1903-1968
    Der Text der Rede in spanisch und deutsch:
    https://www.fritz-bauer-forum.de/deutsche-botschafterin-stellt-fritz-bauer-biografie-in-madrid-vor/
  1. Neue Studie zur Arisierung des Warenkonzerns Hermann Tietz (Hertie)
    Am 5. Dezember 2023 wurde das Buch „Verfolgt, „arisiert“, wiedergutgemacht – Wie aus dem Warenhauskonzern Hermann Tietz Hertie wurde“ von Johannes Bähr und Ingo Köhler im Jüdischen Museum Frankfurt vorgestellt. Den Auftrag zur Studie über den Warenhauskonzern erteilte die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, mit Unterstützung der Karg’schen Familienstiftung. Es hat lange gedauert, bis es zu dieser Aufarbeitung kam. Noch 2019 sah man keine Notwendigkeit zu dieser Studie, erst 2020 erfolgte eine Kehrtwende der Hertie-Stiftung.
    https://www.ghst.de/hertie-vorgeschichte
    Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
    https://www.ghst.de/fileadmin/images/01_Bilddatenbank_Website/Ueber_uns/GUG_Studie/Summary_Hertie_NS_Deutsch_November_2023__1_.pdf
    Dazu auch ein Bericht aus dem Spiegel „Der Schmutz hinter dem Glanz“ vom 7.12.2023 –    Anhang 2
  1. Arte-Doku: Eine Geschichte des Antisemitismus
    Der Regisseur Jonathan Hayoun hat eine 4-teilige Serie über die Geschichte des Antisemitismus von der Antike bis in die Gegenwart gedreht. Sie beginnt im Jahr 38 im ägyptischen Alexandria, als der Wohlstand der jüdischen Minderheit Anlass von Neid wurde. Als Kaiser Caligula dann den Juden Herodes Agrippa zum König von Judäa und Samaria ernannte, gab es antijüdische Ausschreitungen.
    Die Dokumentation, die insgesamt vier Stunden umfasst, ist aufschlussreich und beschreibt verschiedene Phasen von friedlichem Zusammenleben und Judenfeindlichkeit in den verschiedenen Jahrhunderten.                                Anhang 3
    https://www.arte.tv/de/videos/089973-001-A/eine-geschichte-des-antisemitismus-1-4
  1. NS-„Euthanasie“
    – „Euthanasie“-Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
    Pirna-Sonnenstein war eine der sechs Tötungsanstalten der NS-„Euthanasie“. Dort wurden in den Jahren 1940/ 41 rund 13.720 geistig und psychisch behinderte Menschen ermordet. Mit Bussen wurde sie aus verschiedenen Einrichtungen dort hingefahren.
    Anbei ein Appell zum Abrissstopp der denkmalgeschützten Busgarage der ehemaligen NS-Krankenmordanstalt (vom 27. Nov. 2023).                                           Anhang 4

– Neuer Tagungsband zu institutionellen Verflechtungen in Mittel- und Oberfranken in Bezug zur NS-„Euthanasie
Heil- und Pflegeanstalten nahmen als Tatorte der NS-„Euthanasie“ eine zentrale Rolle ein: Medizinisches Personal tötete dort durch Medikamentengaben, Vernachlässigung und Nahrungsentzug, dazu wurden die Transporte in die Tötungsanstalten über die staatlichen Anstalten abgewickelt. Die staatlichen Anstalten waren keine abgeschlossenen Einheiten, sondern eingebunden in ein bislang wenig beachtetes politisches und institutionelles Netzwerk eingebunden, das auf einer Tagung der Bezirksheimatpflege 2023 thematisiert wurde.                              Anhang 5
„Träger von Heilung und Vernichtung – Institutionelle Verflechtungen in Mittel- und Oberfranken“. Ergon-Verlag. 2023.

  1. Braunschweig
    – Die Umgestaltung des Fritz Bauer Platzes
    Nach dem Umzug des Fritz Bauer Platzes in Braunschweig vom Domplatz zum Ruhfäutchen-Platz ist nun die endgültige Gestaltung des Platzes (der bisher ein Fußweg mit Parkplätzen ist) abgeschlossen. Der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben (AMTA), der den Umbau noch kurzfristig gestoppt hatte, hat eine neues Konzept entwickelt, das am 6.9.2023 positiv entschieden wurde. Anbei die Beschlussvorlage der Stadt (öffentlich) mit Zeichnung und Bild des geplanten Platzes. Später soll noch eine Büste von Bauer dazukommen, die mit der jetzigen Büste von Heinrich Jasper, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Braunschweig (der im KZ Bergen-Belsen im Februar 1945 wohl an Flecktyphus starb), ein „Bauensemble“ bilden soll.
    Die Beschlussvorlage siehe Anhang.                                        Anhang 6

– 60 Jahre Auschwitzprozesse – Veranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung in Braunschweig
Am 20. Dezember 2023, um 18 Uhr, wird eine Veranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung in Braunschweig, ACHAT Hotel Braunschweig, Berliner Platz 3, 38102 Braunschweig, stattfinden.
Mit einem Vortrag von Katharina Rauschenberger (Fritz Bauer Institut) über „Die Frankfurter Auschwitzprozesse und ihre historische Bedeutung“ und Carsten Müller (MdB-CDU):Die Spuren führen nach Braunschweig“.
https://www.kas.de/de/web/niedersachsen/veranstaltungen/detail/-/content/60-jahre-auschwitzprozesse

– Jahresempfang der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit dem Antisemitismusbeauftragten des Landes Niedersachsen, Prof. Dr. Gerhard Wegner
Am Dienstag, den 6. Februar 2024, findet um 19.00 Uhr im Gemeindezentrum der Katharinenkirche (am Hagenmarkt) in Braunschweig der Jahresempfang der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) statt. Eingeladen ist Prof. Dr. Gerhard Wegner, Antisemitismusbeauftragter des Landes Niedersachsen, der einen Vortrag zum Thema „Was hilft gegen Judenhass? Aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens“ halten wird.
Anmeldungen bitte an info@gcjz-niedersachsen-ost.de  (bis 1.02.2024)                                  Anhang 7

  1. Fritz Bauer Freundeskreis
    Das nächste Treffen des Fritz Bauer Freundeskreis findet am Montag, den 29.01.2024, um 17 Uhr im DGB-Haus, Wilhelmstraße 5, Braunschweig statt.
    Als Gast ist eingeladen Arnulf Heinemann (Wolfenbüttel), Studienrat i.R., der sein Buch „Das Amtsgericht Wolfenbüttel von den dreißiger bis zu den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts“ vorstellen wird. Schwerpunkt des Vortrags zur NS-Geschichte des Amtsgerichts wird der ehemalige Amtsrichter Wilhelm Meyer-Degering sein. Siehe zum Buch auch den Beitrag im Braunschweig-Spiegel:
    https://braunschweig-spiegel.de/das-amtsgericht-wolfenbuettel-von-den-30er-bis-zu-den-50er-jahren-des-20-jahrhunderts/                                        Anhang 8

 

 

Mit vielen Grüßen

Udo Dittmann

www.fritz-bauer-freundeskreis.de