Fritz Bauer Info 8/9 2018

Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,
anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:
(Dokumente sind nur im Original Rundbrief beigefügt)

  1. Werner Renz: Wie die APO-Aufregung NS-Taten überlagerte

Anbei ein Beitrag zu „Fritz Bauer und die 68er“. In einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 2. Juli 2018 weist Renz darauf hin, dass die NS-Aufarbeitung 1968 kein großes Interesse mehr fand. Der wichtige Prozess gegen die Eichmann-Mitarbeiter Krumney und Hunsche fand in den Medien kaum Beachtung. „Gegenüber Fritz Bauers Auschwitz-Prozess litt im März 1968 das Geschichtsinteresse:“

  1. Beiträge zum 50. Todestag vonFritzBauer

– Katarina Barley: Fritz Bauer war ein großer Aufklärer. Im: Humanistischen Pressedienst, 20.7.18

https://hpd.de/artikel/katarina-barley-fritz-bauer-war-grosser-aufklaerer-15807

– Irmtrud Wojak: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedenkt Fritz Bauer. Zum 50.

Todestag des Juristen am 1. Juli 2018. Im: Fritz Bauer Blog der Buxus-Stiftung

https://www.fritz-bauer-blog.de/de/startseite/aktuell/redaktion-01-07-2018-gedenkakt-fuer-fritz-bauer-mit-bundespraesident-frank-walter-steinmeier

  1. Ronen Steinke: „Gute Beunruhigung“

Anbei ein Beitrag von Ronen Steinke, Bauer-Biograph und Mitarbeiter der SZ, zur Juristenausbildung. „Das NS-Unrecht sollte endlich Bestandteil des Jurastudiums werden“.

  1. Dieter Schenk: Ein fiktives Interview zuFritzBauer

Dieter Schenk, Autor des Buches „Die braunen Wurzeln des BKA“, hielt mehrere Vorträge zu Bauer in Polen. Nun hat er den Text für ein fiktives Interview mit dem Titel „Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen“ geschrieben.
Das sehr interessante und faktenreiche „Interview“ findet als szenische Lesung am 15.Sept. 2018 um 20 Uhr auf der Kleinkunstbühne „Buchcafè“ in Bad Hersfeld statt. Die Rolle des Fritz Bauer spricht Holk Freytag, ehemaliger Intendant der Hersfelder Festspiele und derzeit Präsident der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden.

  1. FritzBauer Institut

Der Jahresbericht 2017 des Fritz Bauer Institutes kann auf der Webseite des Institutes komplett als

Download heruntergeladen werden.

https://www.fritz-bauer-institut.de/start.html

  1. FritzBauer Preis für soziales Engagement

Am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart (das Gymnasium, das Bauer besuchte) gibt es seit einigen Jahren den „Fritz Bauer Preis für soziales Engagement“. Die diesjährigen Preisträger sind:
a) Unterstufe: Joyce Moore, Kl.5
b) Mittelstufe: Amelie Schöpf, Kl.8
c) Oberstufe: Carla Kleffner, KS1

Alle Schülerinnen zeichnen sich durch besonders großes soziales Engagement und aktives Eintreten für Schwächere aus und sind zudem bei vielen außerunterrichtlichen Aktivitäten (z.B. Spendenlauf) aktiv gewesen.

  1. FritzBauer und NS-„Euthanasie“

– Tafel zu Fritz Bauer in der neuen „Euthanasie“-Ausstellung der Gedenkstätte Bernburg

In der ehemaligen „Euthanasie“-Tötungsanstalt und jetzigen Gedenkstätte Bernburg ist eine neue Ausstellung zur NS-„Euthanasie“ am 2. September 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dabei sind neue Funde aus DDR-Archiven berücksichtigt worden, insbesondere zu Fritz Bauer, die bisher unbekannt waren. So stellte Fritz Bauer mehrere Anfragen an die DDR wegen der dortigen drei NS- „Euthanasie“-Tötungsanstalten. Die DDR reagierte eher irritiert und schickte Bauer nur einige Vernehmungsprotokolle und Fotos von Besichtigungen der Tötungsanstalten.
– Literaturliste zu Fritz Bauer und NS-„Euthanasie“
Auf der Literaturliste des Fritz Bauer Institutes zu Fritz Bauer (siehe Rundbrief 7-2018) wird der Bereich „Fritz Bauer und NS-‚Euthanasie’“ komplett ausgespart. Hier daher eine Ergänzung, die gerade diese Thematik betrifft.

  1. NS- „Euthanasie“

– Bericht zur Frühjahrstagung des Arbeitskreises zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und
Zwangssterilisation am 8.- 10. Juni 2018 in Görlitz, von U. Dittmann
– Vortrag zum Mahnmal für Opfer der NS-„Euthanasie“ in Braunschweig, der  am 10.6.2018 auf der
Tagung in Görlitz (siehe oben) von U. Dittmann gehalten wurde.
– Info zu Canaris. Dieser war Chef der Abwehr und hatte ab 1938 einige Widerstandskämpfer
unterstützt. In einem kurzen Text erwähnt 2007 dessen Tochter Brigitte Canaris, dass die Familie ein zweites behindertes Kind gehabt hatte. Deswegen hatte es des öfteren Konflikte mit der Frau von Heydrich gegeben, mit der Familie Canaris befreundet war.

  1. Spanien: Balthasar Garzòn
    Angesichts der spanischen Vergangenheit in der Franco-Zeit war häufiger erwähnt worden, dass man dort eigentlich auch einen Fritz Bauer gebraucht hätte. Insgesamt gab es dort einen engagierten Juristen, der für viel Aufsehen gesorgt hatte (auch wegen der Verfahren gegen Pinochet), bis er schließlich 2010 kaltgestellt bzw. vom Dienst suspendiert wurde. Vielleicht könnte er als spanischer „Fritz Bauer“ bezeichnet werden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Baltasar_Garz%C3%B3n
  2. Braunschweig

– Sally Perel Gesamtschule
In Braunschweig gibt es zwar keine Fritz Bauer Schule, aber die IGS Volkmarode ist  im April 2018 in Sally Perel Gesamtschule umbenannt worden. Perel ist später als „Hitlerjunge Salomon“ bekannt geworden. Er wurde in Peine( bei Braunschweig geboren und erlebte als Jugendlicher eine Odyssee als Jude, die später auch verfilmt worden ist. Jedes Jahr kommt Sally Perel noch im hohen Alter aus Israel nach Braunschweig und berichtet vor allem in Schulen über seine damaligen Erfahrungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sally_Perel und http://igs-volkmarode.de

– 23.Oktober 2018, um 19 Uhr
Treffen der Projektgruppe „Mahnmal für Braunschweiger Euthanasie-Opfer“.

Kontakt: Regina Blume –  regina.blume@gmx.de

– 24.September 2018, um 17 Uhr

Treffen des Fritz Bauer Freundeskreises im DGB-Haus, Braunschweig, Wilhelmstraße 5 –   Anhang 9

Viele Grüße

Udo Dittmann