Liebe Interessenten des Fritz Bauer Freundeskreises,
anbei wieder einige aktuelle Infos zum Thema Fritz Bauer:
(Anlagen sind nur im Original Rundbrief beigefügt)
- Neue Fritz-Bauer-Straße in Tübingen
Nach längerem Hin und Her gibt es jetzt eine „Fritz Bauer Straße“ in Tübingen. Hier im Anhang ein Foto des neuen Straßenschildes von Claus-Peter Clostermeyer. Anhang 1
- Posthume Ehrung für Fritz Bauer in New York – Hagiographie oder Würdigung?
Am 3.April 2019 nahm Bundesaußenminister Heiko Maas in New York den „Posthumous Ethics Leadership Award“ für den früheren Generalstaatsanwalt Fritz Bauer entgegen. In der FAZ vom 17.04.2019 erschien dazu ein Bericht von Alexander Haneke mit der Überschrift: „Blüten des Fritz Bauer Kultes“ – „Außenminister Heiko Maas nimmt in New York eine posthume Ehrung für den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer entgegen. Doch die Begründung für den Preis ist nicht ganz korrekt – und überhöht einen Menschen, der dies gar nicht nötig hat.“
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/frankfurter-auschwitzprozess-der-fritz-bauer-kult-16141075.html
Es ist schon ein etwas gewagter Artikel, der zudem noch einen sachlichen Fehler aufweist. (Heiko Maas stiftete den Fritz Bauer Studienpreis nicht 2014, sondern 2015). Recht merkwürdig ist, wenn der Autor dann noch Heiko Maas „Hagiographie“ vorwirft, d.h. Heiligendarstellung bzw Heiligenverehrung.
Dazu ein kurzer kritischer Kommentar von mir (im Anhang). Anhang 2
- Neuer Doku-Film zu Fritz Bauer auf Arte (28.05.2019)
Inzwischen gibt es einen neuen Dokumentarfilm zu Fritz Bauer mit dem Titel „Generalstaatsanwalt. Nazi-Jäger“, der am Dienstag, den 28.05.2019 (21.55-22.55 Uhr) auf Arte gezeigt wird. In diesem Film wird u.a. Helmut Kramer, der bekannte frühere Richter a.D. aus Wolfenbüttel interviewt.
https://www.prisma.de/tv-programm/Fritz-Bauer,22697557 - Fritz Bauer: Die Kriegsverbrecher vor Gericht (1945)
Am 8. August 2013 plante Joachim Perels – der bekannte Kenner von Fritz Bauer und Träger des Fritz Bauer Preises 2012 – einen Vortrag in Braunschweig zu dem Buch von Fritz Bauer „Die Kriegsverbrecher vor Gericht“, der leider nicht stattfinden konnte. Der Bauer-Biograph Ronen Steinke griff die Anregung von Perels auf und verfasste einen interessanten Beitrag zu dem Buch (2013). Hier die Links zu dem geplanten Vortrag von Perels sowie zu dem Beitrag von Ronen Steinke
http://www.braunschweig.de/kultur/veranstaltungen/index.html?mode=details&event_id=126195
https://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/doc/2013/2013_3/8._Ronen_Steinke_-_Fritz_Bauer__Die_Kriegsverbrecher_vor_Gericht__1945.pdf
Im Weiteren das Inhaltsverzeichnis des Buches, um einen Eindruck von den Themen zu bekommen, die Fritz Bauer 1945 zu der Fragestellung abhandelte. Anhang 3
- Ein neuer Roman zu Fritz Bauer: Sylvain Treperman – Ein Stein für Fritz Bauer
Am 10. April 2019 ist ein neuer Roman zu Fritz Bauer von dem französischen Schriftsteller Sylvain Treperman erschienen. Der Autor ist in Nizza geboren, in Paris aufgewachsen, war lange Zeit in Italien und lebt inzwischen in Frankfurt am Main.
Sylvain Treperman: Ein Stein für Fritz Bauer. Aus dem Französischen von Ela zum Winkel. 2019.
https://www.hugendubel.de/de/buch/sylvain_treperman-ein_stein_fuer_fritz_bauer-36338495-produkt-details.html?adcode=632Q30Z22A32H&gclid=EAIaIQobChMI7tSlyq6t4gIViuF3Ch1UHggnEAQYAiABEgIaNvD_BwE
Szenische Lesung zu Fritz Bauer in Einbeck
Am Freitag, den 14.06.2019, um 20 Uhr findet in der Alten Synagoge in Einbeck ein fiktives Interview (mit Fritz Bauer) als szenische Lesung statt. Titel: „Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Widerstreit politischer Interessen“ von und mit Hartmut
Käberich und Dieter Schenk (www.dieter-schenk.info , dschenk@t-online.de )
Veranstaltet von amnesty international (Göttingen) und „Kultur im Esel“ mit Unterstützung des Fördervereins Alte Synagoge, Einbeck und der KZ-Gedenkstätte Moringen
- ZuAlexander Kluge
Im Jahr 1966 produzierte der vielseitige deutsche Filmemacher den Spielfilm „Abschied von gestern“, in dem Fritz Bauer live auftritt und sich selbst spielt. Der Bayerische Rundfunk brachte nun einen Hörspiel-Pool zu Alexander Kluge im März 2019 heraus, das sehr interessant und entsprechend vielseitig ist.
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/hoerspiel-und-medienkunst/hoerspiel-pool/alexander-kluge-chronik-der-gefuehle100.html
Hier der Link zum Spielfilm: https://www.youtube.com/watch?v=EhOrizrkNyE
- NS- „Euthanasie“
Arbeitskreis zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation
Hier der Bericht zur Herbsttagung 2018 des AK in Trier von U.Dittmann Anhang 4
Ein Bericht zur Frühjahrstagung 2019 in Hadamar folgt später.
Die Herbsttagung 2019 ist im Bezirksklinikum Mainkofen (Bezirk Niederbayern).
Zeit: 15.11.- 17.11.2019. Anmeldungen sind schon möglich.
https://www.ak-ns-euthanasie.de/wp-content/uploads/2018/10/Info_Herbsttagung-2019.pdf
Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg
– Am 2. Sept. 2018 wurde die neue Dauerausstellung „Die Vernichtung der Unbrauchbaren“ in der Gedenkstätte Bernburg eröffnet. Hier ein Bericht zur Ausstellungseröffnung. Anhang 5
– Am 23.04.2019 fand eine Studienfahrt der Braunschweiger Projektgruppe „Mahnmal für Opfer der NS-‚Euthanasie’ in die Gedenkstätte Bernburg statt, um die neue Dauerausstellung kennenzulernen. Dazu einige Eindrücke dieser Exkursion, auch mit Hinweisen zu Fritz Bauer. Bei den Vorbereitungen für die neue Ausstellung wurden Stasi-Archive ausgewertet, wobei Hinweise auf Anfragen von Fritz Bauer an die Generalstaatsanwaltschaft der DDR entdeckt wurden. Anhang 5a
– Am 8.Mai 2019 wurde in der Gedenkstätte der Film „Kurt Gerrons Karussell“ von Ilona Ziok (1999) gezeigt. Hier die Ankündigung zu dem interessanten Film. Anhang 5b
– Literatur zum kostenlosen Download der Gedenkstätte Bernburg
https://gedenkstaette-bernburg.sachsen-anhalt.de/geschichte/literatur
Tagungen zur NS-„Euthanasie“
– Do, 27.- Sa,29.Juni 2019 – Frankfurt
„Der nationalsozialistische Krankenmord in Europa“ . Internationale Tagung des Fritz Bauer Institutes in Kooperation mit der Gedenkstätte Hadamar
‚https://www.fritz-bauer-institut.de/fileadmin/editorial/download/veranstaltungen/2019-06-27_NS-Krankenmord.pdf
– Fr, 28.Juni 2019, um 17.30 Uhr – Frankfurt
„Ernst Klee (1942- 2013). Ein Pionier der medizinischen Zeitgeschichte.“ Vortrag von Prof. Dr. Walter Pehle. (www.fritz-bauer-institut.de )
– Mi, 3.- 5.Juli 2019 – Wien
„Die Utopie des ‚gesunden Volkskörpers’. Geschlossene Anstalten, ‚Erb- und Rassenhygiene’, NS-Euthanasie“. 29. Internationale Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs. Im Volkskundemuseum Wien.
http://www.injoest.ac.at/de/aktuelles/cfp-sommerakademie-2019
Neue Literatur zur NS-„Euthanasie“
– Armin Trus: Die Reinigung des Volkskörpers: Eugenik und „Euthanasie“ im Nationalsozialismus. Eine Einführung mit Materialien. Metropol-Verlag. Mai 2019.
http://metropol-verlag.de/produkt/armin-trus-die-reinigung-des-volkskoerpers/
– Udo Benzenhöfer: Der Kinder- und Jugendpsychiater Hans Heinze und die NS-Euthanasie“ unter besonderer Berücksichtigung der „Kinderfachabteilung“ in Göhrden. Mit einem Beitrag von Harald Jenner. Ulm. 2019.
https://www.klemm-oelschlaeger.de/Udo-Benzenhoefer-Der-Kinder-und-Jugendpsychiater-Hans-Heinze-und-die-NS-Euthanasie-unter-besonder
– Stefan Raueiser/ Kathrin Mädler (Hrsg): Nebel im August (Der Fall Ernst Lossa vor Gericht). Dokumentarstück von John von Düffel. Nach der Romanbiographie von Robert Domes. Für das Bildungswerk des Bayerischen Bezirkstags. Impulse Band 14. 2018.
https://www.bildungswerk-irsee.de/publikationen
- Medizinische Forschung
Fremdnützige Forschung an ehemaligen Heimkindern (in den 50er / 60er Jahren)
– Abschlussbericht über die Recherche zum Thema „Durchführung von Pneumencephalographien für Forschungszwecke am Hessischen Brüderhaus Anstalt Hephata in der Dienstzeit von Prof. Dr. Willi Enke (1950- 1963) und in den Folgejahren (bis 1975) von Prof. Dr. Volker Roelcke (vom 17. Jan. 2019)
„Ausgelöst durch Vorberichte zu dem Dokumentarfilm Kopf Herz Tisch3-Die psychiatrisierte Kindheit von Sonja Toepfer sowie die folgende Medienberichterstattung, insbesondere in der Frankfurter Rundschau, wurde die Frage nach der Durchführung von Pneumencephalographien zu Forschungszwecken in der Anstalt Hephata/Treysa während der Dienstzeit des Leitenden Arztes Prof. Dr. Willi Enke (1950-1963) aufgeworfen. Wie in den genannten Medien und auch von der Hephata Diakonie selbst auf ihrer Homepage mitgeteilt, legen zwei in einem Tagungsband des Bundeskriminalamts veröffentlichte Aufsätze aus Hephata (von Enke und seinem Mitarbeiter Dr. H. Hencke) aus dem Jahr 1955 nahe, dass Enke sowohl an Kindern aus der Institution als auch an mehreren hundert Kindern der lokalen „Normalschule“ sowie der Hilfsschule Forschungen mit der Frage nach der hirnorganischen Grundlage von Verhaltensstörungen angestellt hatte…“
https://www.hephata.de/wir-ueber-uns/weitere-aufarbeitung-pneumoencephalographie.php
https://www.hephata.de/downloads/Roelcke-Abschlussbericht-Hephata.pdf
10. Arolsen Archives
– Mi, 22.Mai 2019, um 18.15 Uhr Frankfurt am Main
Arolsen Archives. International Center on Nazi Percecution: Geschichte, Perspektiven und Potentiale.
Vortrag von Floriane Azoulay und Dr. Henning Burggräfe
https://www.fritz-bauer-institut.de/veranstaltungen/veranstaltung/arolsen-archives
– 27.- 29. Juni 2019, Bad Arolsen
65. Bundesweites Gedenkstättenseminar in Bad Arolsen
Herausforderungen des Digitalen für Gedenkstätten 7und Dokumentationszentren
https://www.gedenkstaettenforum.de/fileadmin/forum/Veranstaltungen/Dokumente/2019/ITS_Flyer_Programm.pdf
- Braunschweig
– Di, 28.Mai 2019, um 19 Uhr Gedenkstätte Friedenskapelle
Gedenkveranstaltung anlässlich des Mahnmals für Braunschweiger Opfer der NS-„Euthanasie“ mit der inklusiven Rockband „The Mix“ aus Neuerkerode
Kontakt: Regina Blume – regina.blume@gmx.net
– Mo, 27. Mai 2019, um 17 Uhr DGB-Haus Braunschweig
Treffen des Fritz Bauer Freundeskreises im DGB-Haus, Braunschweig, Wilhelmstraße 5.
Thema ist das Buch von Fritz Bauer „Die Kriegsverbrecher vor Gericht“ (1945). Außerdem
wird der Film „Als Sie noch jung waren“ (ein Interview mit Fritz Bauer vom 11.8.1967) gezeigt. Anhang 6
www.fritz-bauer-freundeskreis.de
Viele Grüße Udo Dittmann